superschwere Elemente

superschwere Elemente
superschwere Elemẹnte,
 
überschwere Elemẹnte, chemische Elemente mit einer Kernladungszahl Z ab 106 (Transurane). Bislang (2000) wurden die chemischen Elemente 106 (Seaborgium, Sg), 107 (Bohrium, Bh), 108 (Hassium, Hs), 109 (Meitnerium, Mt) sowie die (noch unbenannten) Elemente 110 bis 112 sowie 114 entdeckt. Die auch kurzzeitige Existenz dieser Elemente ist nur durch besondere, von magischen Schalen herrührende, stabilisierende Effekte möglich. Nach den theoretischen Voraussagen des Schalenmodells der Atomkerne könnten jenseits der bisher bekannten Elemente Kerne mit relativ langer Lebensdauer existieren. Dies gilt v. a. für doppelt magische Kerne (magische Zahlen). Derartige, durch abgeschlossene Nukleonenschalen charakterisierte »Inseln der Kernstabilität« sind für das dem Blei homologe Element mit Z =114 und eventuell für Z =126 zu erwarten. Für das Nuklid 298114 (Massenzahl 298, Kernladungszahl 114) mit abgeschlossener Protonen- und Neutronenschale ist eine Halbwertszeit von bis zu 108 Jahren berechnet worden. Auch für die im Bereich der ersten Insel der Stabilität liegenden Isotope der Elemente 112 bis 116 sind relativ große Halbwertszeiten geschätzt worden.
 
Bisher sind weder die Untersuchungen zum Nachweis natürlich vorkommender superschwerer Elemente (die bei Supernovaexplosionen entstanden sein könnten) noch die Experimente zur Erzeugung von Elementen jenseits von 112 durch Kernreaktionen, z. B. durch Schwerionenstöße (Schwerionenforschung), eindeutig positiv ausgefallen. Es ist prinzipiell denkbar, dass es trotz der großen Stabilität der superschweren Kerne im Grundzustand unmöglich ist, diese Kerne zu erzeugen, da primär immer angeregte Kernzustände gebildet werden, die äußerst instabil gegenüber spontaner Spaltung sein können. Es muss deshalb versucht werden, die Anregungsenergie so gering wie möglich zu halten.

Universal-Lexikon. 2012.

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